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Science-Fiction-Kurzgeschichten: Teil 12
21.06.2018

REISE IN DIE ZUKUNFT

Jeden Monat finden Sie hier eine neue Folge der ESSENTIAL Science-Fiction-Serie Reise in die Zukunft. In einer fiktiven Welt, in der die Ziele des Pariser Klimaabkommens Wirklichkeit geworden sind, erkundet Blogger Nero den möglichen technologischen und gesellschaftlichen Wandel. Ziel der Serie ist es, möglichst kreativ mit ganz unterschiedlichen Visionen zu spielen, und den Leser mitzunehmen auf ein Gedankenexperiment: Wie könnte unsere Zukunft aussehen – und was bedeutet das für uns?

Science-Fiction-Kurzgeschichten: Teil 12

Angriff auf Alaska Star V

Nicht jetzt. Ich brauche dringend ein paar Stunden Schlaf. Das ist schon schwierig genug mit zehn Stunden Zeitverschiebung. Doch hartnäckig blinkt die Lichtdecke meines Hotelzimmers. Das veranlasst Avar, meine persönliche KI-Assistentin nur, wenn etwas wirklich Dringendes anliegt. Es ist ihr Weg mit mir zu kommunizieren, wenn ich sie auf „Nicht stören“ schalte. Jetzt erscheint sogar eine kurze Textnachricht an der Decke:

Cyberangriff auf Alaska Star V

Das kann nicht sein. Technisch unmöglich und völlig widersinnig. Wir schreiben das Jahr 2045! Cyberkriege gehören einer fernen Vergangenheit an. Seit rund 20 Jahren ist die weltweite Datenkommunikation auf Quantenkryptographie umgestellt. Anlass war ein Komplettausfall des weltweiten Netzes Anfang der 2020er Jahre, ausgelöst durch den Angriff Dutzender Internetknoten durch eine international operierende Cyberterroristen-Gruppe. Alles brach zusammen: Die Stromnetze, der Verkehr, die meisten Fabriken, die zuvor mit Industrie 4.0-Technologien vernetzt worden waren. Durch eine konzertierte Aktion der Vereinigten Staaten von Amerika, der Vereinigten Staaten von Europa, Chinas und der Afrikanischen Union war es schließlich gelungen, das Netz Stück für Stück wieder zu stabilisieren. Nach nur einer Woche liefen Kühlschränke und Produktionsmaschinen wieder. Der volkswirtschaftliche Schaden betrug annähernd 1,5 Billionen US-Dollar.

Science-Fiction-Kurzgeschichten: Teil 12

Noch wichtiger war, was anschließend geschah: Die internationale Staatengemeinschaft schoss in kurzer Zeit Dutzende von Satelliten ins All, die allein der Quantenkommunikation dienen. Und sie investierte in den Aufbau eines gemeinsamen Netzwerks an Quantenrechenzentren. Die meisten entstanden an entlegenen Orten weit im Norden der Erd-Halbkugel. Diese Standorte haben zwei Vorteile: Einerseits sind sie von der international zusammengesetzten Schutztruppe gut zu bewachen, andererseits sind die Außentemperaturen so niedrig, dass die Superrechner die meiste Zeit des Jahres mit Außenluft gekühlt werden können. Das leistungsfähigste Quantenrechenzentrum aller Zeiten steht in Anchorage und heißt Alaska Star V. Morgen sollte es offiziell eröffnet werden. Immerhin bin ich hier, um für meinen Tech Blog darüber zu berichten.

„Okay, Avar, was ist los? Bist Du wirklich sicher, dass es sich nicht um die bewusste Falschmeldung eines Postfaktisten handelt?“ Meine Assistentin antwortet mit sanfter Stimme. „Entschuldige, dass ich Dich vom Schlaf abhalte. Aber die Nachricht kommt direkt aus dem Weltinnenministerium. In einer Stunde beginnt im Rechenzentrum eine Pressekonferenz, auf der der Minister selbst sprechen wird. Mehr weiß ich auch nicht.“ Ich stehe auf und bitte Avar, mir einen der Share-Scouter zu buchen, die vor dem Hotel parken.

Eine Stunde später in einem beheizten Zelt auf dem Gelände des Rechenzentrums. Es wurde extra für die Eröffnungsfeier aufgebaut. „Meine Damen und Herren“, beginnt der Innenminister mit seiner improvisierten Rede. „Alaska Star V ist wie alle anderen Rechenzentren der Star-Baureihe ausschließlich über Quanten-Satellitenkommunikation an das weltweite Netz angeschlossen. Sie alle wissen, dass es physikalisch absolut unmöglich ist, eine quantenkryptografisch verschlüsselte Botschaft zu verfälschen. Dennoch muss genau dies vor wenigen Stunden passiert sein: Wir haben auf einem der Rechner Malware gefunden. Daher steht zu vermuten, dass es sich um sehr potente Angreifer handelt, die mindestens einen der Star-Satelliten ebenfalls unter Kontrolle gebracht haben. Alaska Star V ist vom Netz. Die Ermittlungen, in die die besten Experten aller beteiligten Staaten einbezogen werden, laufen bereits an. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen kann und auch keine Fragen beantworten werde.“ Sofort bricht Tumult aus, Reporter aus der ganzen Welt rufen laut Fragen quer durch den Saal. Ich nicht. Ich sinke auf meinem Platz zusammen. Irgendetwas stimmt nicht. Nur was?

Nero

Ich muss etwas essen, hungrig kann ich nicht nachdenken. Die für das Buffet am darauffolgenden Tag gedachten Tische sind leer. Doch vor dem Zelt stand doch bereits der Lieferwagen eines Caterers. Ich verlasse das Zelt durch einen Seiteneingang und beobachte dabei einen Mann in einem blauen Overall, der eine Platte mit Lachsbrötchen in der linken Hand balanciert, während er mit der rechten den Irisscanner des Türöffners aktiviert. Vermutlich Verpflegung für die Techniker. Ein Brötchen können die sicher entbehren. Ich laufe auf den Mann zu, doch der verschwindet. Gerade so schaffe ich es noch, die Hand in die sich schließende Türe zu bekommen, doch der Gang dahinter ist leer. Diese Schleusen kenne ich aus vorangegangenen Besuchen in anderen Rechenzentren. Die zweite Tür am anderen Ende ist normalerweise nur durch erneute Identifikation möglich – doch hier steht sie offen. Seltsamerweise ohne, dass sich wie sonst der Alarm nach zwanzig Sekunden aktiviert. Mich beschleicht ein Verdacht. ich renne aus dem Gebäude. Zurück im Zelt spreche ich einen der Wachmänner an: „Officer, ...“

Am Morgen darauf steht der Innenminister vor einer zweiten, ebenfalls kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. „Meine Damen und Herren, ich habe zwei gute Nachrichten. Erstens ist die Quantenkommunikation weiterhin absolut sicher. Der Angriff auf Alaska Star V erfolgte auf einem anderen, sagen wir, sehr altmodischen Weg. Einigen als Mitarbeiter eines Caterers getarnten Personen ist es gelungen, trotz der enorm hohen Sicherheitsvorkehrungen physisch in das Gebäude einzudringen und einen der Quantenrechner zu manipulieren. Die zweite gute Nachricht lautet: Durch die Aufmerksamkeit eines Journalisten mit Appetit auf Lachsbrötchen ist es gelungen, die Cyberterroristen bereits in der vergangenen Nacht festzunehmen. Alaska Star V beginnt wie geplant heute mit dem Regelbetrieb.“

Auf der Spur…

„Xinyi?“, fragte Cliona ins Mikrofon. „Bist du das da unten?“ „Unten, wieso? Du weißt doch, wo ich bin“, kam die Stimme aus dem Kopfhörer. „Da unten ist jemand.“ „Was meinst du mit unten, Cliona?“ „Uhm. Möglicherweise fahre ich gerade hoch.“ Neun Meter waren es bereits, meldete ihr der Höhenmesser auf die Arbeitsbrille. Plötzlich hielten die Zinken kurz an. Dann schwankte der Mast. „Cliona?“, ertönte Xinyis Stimme. „Jemand hat mit manuellem Eingriff den elektronischen Maststabilisator der Ameise ausgeschaltet. Warst du das? Warum?“ Oje. „Kannst du das bitte schnell wieder anstellen?“, fragte Cliona ins Mikrofon. Möglicherweise zitterte ihre Stimme dabei etwas. „Und dann ruf die Security. Hier ist jemand.“ Die Zinken setzten sich erneut in Bewegung, jetzt schwankte und zitterte alles, während der Mast rasch an Höhe gewann. Zwölf Meter, 15 Meter zeigte der Höhenmesser an. Cliona krallte sich fest, aber alles physikalische Wissen sagte ihr, dass ein Mast mit einer ausgewachsenen Frau darauf in dieser Höhe zu viel Gewicht hatte, um ohne Stabilisator nicht deutlich zu beiden Seiten auszuschlagen. Wenn jetzt das Fahrzeug unter ihr umkippte… „Ich kann das nicht ausstellen“, sagte Xinyi. „Wo bist du?!“ Cliona war sich nun sicher, dass sie etwas oder jemandem auf der Spur war. Es würde ihr allerdings wenig nützen, recht gehabt zu haben, wenn es diesem Jemand gelang, sie aus dieser Höhe abstürzen zu lassen. „Achtung!“, meldete sich erneut der Avatar, ihr ständiger körperloser Begleiter. „Sie schwanken stark. Sie sind möglicherweise betrunken. Trinken Sie Wasser oder legen Sie sich hin!“ Du hast ja keine Ahnung, dachte Cliona. 18 Meter. Sollte dieses blöde automatisierte Fahrzeug nicht langsam mal merken, dass es in diesem Zustand auf gar keinen Fall eine Kiste aus dem Regal würde ziehen können? Und sowas schimpfte sich dann künstlich intelligenter Stapler. Der gesamte Mast schien jetzt zu zittern und zu vibrieren, Cliona wurde durchgeschüttelt, ihr rechter Fuß drohte abzurutschen.

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